Wuhuu, wieder in Deutschland!

K1024_20140818_155024

 

Ankommen, 17. August 2014

Was für eine Freude, als ich nach ewigem Flug (oh ja EWIG, ich hatte 6 Stunden Aufenthalt in Dubai) endlich meine Familie wieder in die Arme schließen konnte. Deutschland hat sich in dem Jahr nicht verändert. So sieht es zumindest auf den ersten Blick aus. Mein Haus, die Straßen von Krauchenwies, das Wetter, alles beim alten. Und genau das ist irgendwie seltsam. Es fühlt sich an, als wäre man in der Zeit zurückgereist. Ich erinnere mich an einen Satz aus ein Email meiner Vorgängerin im BAP, kurz nachdem sie heimgegangen war: „Like nothing changed, but so much happend.“ Als hätte sich nichts verändert, aber so viel ist passiert. Damals habe ich mich sehr gewundert, jetzt weiß ich was sie meinte.

Nach einigen Wochen Eingewöhnung – von einem richtigen „Eigenkultuschock“, wie manche berichten, spürte ich nichts – war auch dieses Gefühl verschwunden.

 

Zu meiner großen Freude wurde ich angenommen für Psychologie – in Dresden! Mein Traum ist – nach dem „Ja“ für Südafrika – ein zweites Mal in Erfüllung gegangen!!! Und das nach Wochen des Wartens und als es noch so unwahrscheinlich schien.. ( Einen Tag vorher stand ich laut Vergabesystem noch auf Ranglistenplatz 526 für 87 Sutdienplätze. Kein Plan wie ich da aufeinmal reinkam.)

Dann stand das Rückkehrseminar in Bad Urach, einem kleinen, etwas schläfrigen aber sehr hübschen schwäbischen Städtchen, an. Es war ein sehr besonderes Erlebnis, die Menschen wiederzusehen, die ich vor mehr als einem Jahr auf dem Vorbereitungsseminar kennengelernt habe und die eine ähnliche Erfahrung gemacht haben wie ich selbst. Man konnte die Veränderung in den Menschen aber auch in der Stimmung der Gruppe wahrnehmen, etwas sehr positives! Einige Kontakte wurde intensiver, andere neu entdeckt. Auch das Über-sein-Jahr-reden in kleineren Gruppen und mit verschiedenen Menschen half mir, meine Erfahrungen einzuordnen, die tausend Puzzleteile des letzen Jahres zu einem Gesamtbild zusammenzufügen und mir einfach bewusster darüber zu sein, wie ich mich verändert habe.

 

Inzwischen habe ich meinen Abschlussbericht fertiggeschrieben, den ihr gerne lesen könnt, wenn ihr wollt. Ich werde ihn an den Blogeintrag anhängen.

Irgendwie vermisse ich Südafrika, besonders Muizenberg, die Menschen dort und das Meer. Die Kinder würde ich auch gerne ab und zu mal weidersehen. Vielleicht finde ich ja irgendwann mal die Gelegenheit nach Kapstadt zurückzukehren, doch jetzt steht erstmal Neues an: Der Umzug nach Dresden, das Studium und wer weiß? Vielleicht doch bald Indien? Oder Bangladesch? Bin schon fleißig am Informieren, über Auslandssemester, Praktika,… 🙂

 

Bleibt dabei und vielen Danke für eure Treue!

Eure Jasmin

Abschlussbericht


Nthawi imathanga

Wow, ich kann es gar nicht glauben. Morgen abend um 17:55 verlasse ich in einem Airbus den Flughafen von Kapstadt – in Richting Deutschland.

Es ist wirklich schon zu Ende!

 

Dieses Jahr war eine großartige Erfahrung für mich. Ich habe so viel gelernt und erlebt, wie nicht zuvor in meinem Leben. Es wäre natürlich schön gewesen, öfters mal etwas in diesem Blog zu veröffentlichen, aber andererseits weiß ich jetzt auch eines: Ich bin nicht so der Blog-Mensch. Es gibt liebe Menschen in meinem Freundeskreis, die es durchgehalten haben, fast jeden zweiten Tag etwas neues von sich zu geben. Aber ich rede wohl einfach lieber mit den Leuten, die mit mir in einem Zimmer hocken und Zeit zum Schreiben muss ich wirklich erstmal finden.

Jetzt denke ich mir, eigentlich habe ich mir viel zu viel Stress damit gemacht, meine „Berichtspflicht“ zu erfüllen, manchmal muss man auch einfach mal die Klappe halten dürfen, also verzeiht, und noch was: Kommt mich besuchen! Dann werdet ihr definitv mehr erfahren… versprochen! 😉

 

Liebe liebe Grüße und vielen Dank fürs Dabei bleiben und Interessiert sein,

 

Jasmin

K1024_IMG_3136

PS: Der Titel des Beitrags kommt euch vielleicht bekannt vor. Wenn nicht: Nthawi imathanga bedeutet die Zeit vergeht schnell in Chewa, der Sprache, die ein guter Freund von mir aus Malawi spricht.


Zeit

Hallo an alle Geduldigen Blogverfolger!

 

Genau Mittwoch vor 15 Wochen. Von da stammt das letzte Lebenszeichen von mir auf dieser Internetplatform. Wie gesagt, Schreibfaulheit. Naja eigentlich nicht, wenn ich mal die Gelegenheit und Motivation dazu habe, anzufangen, macht es mir eigentlich Spaß Buchstaben von mir zu geben. Spaß wünsche ich euch auch beim Lesen (bzw. Warten…)!

 

 

Seit meiner spektakulären Reise durch KwaZulu-Natal ist natürlich wieder einiges passiert:

 

Die Eltern meiner Mitbewohnerin waren zu Besuch.

Ich hatte Potjie im Township.

Ich hatte allgemein mehr mit dem Township zu tun, habe eine Woche bei Gloria, meiner kongolesischen Mitarbeiterin, gewohnt.

 

War Moonlight Mass Cyclen (zu deutsch: Radfahren).

Hatte mega den Stress mit einer neuen Autoscheibe (OMG).

Habe einen Gangwar aus erster Hand mitbekommen (gar nicht schön…).

 

Mein eigenes kleines Atelier eingerichtet. Will endlich anfangen, mehr Kunst für mich selbst zu machen!

Mit Capoeira angefangen. Ungefähr der härteste Muskelkater meines Lebens nach der ersten Stunde…

Wine getastet. Und Schokolade! ^^

 

Ein wundervolles zweiwöchiges Holiday-Program organisiert (zusammen mit Sabine) und gesponsort (mit meinen überbleibenden Spenden). Wir haben Stop-Motion-Animationen gemacht.

Endlich mal ein Spiel der südafrikanischen National-Rugby-Mannschaft besucht. (Sie haben gewonnen.)

Die komplette “Afrika”- Fleischpalette durchprobiert. (Krokodil, Kudu,Springbok, Strauß). Zum ersten und vermutlich einzigen Mal. Ist jetzt nicht so, dass dies die gängige Malzeit in Südafrika wäre. Menschen hier essen genauso Rind, Lamm und Schwein wie wir, vielleicht in ein bisschen höheren Mengen.

 

Ich habe auf ein super luxoriöses Haus in Marina da Gama mit zwei Hunden aufgepasst.

Auf dem “Tokai Earth Market” beschlossen, organisches Fleisch zu kaufen. Und allgemein meinen Fleischkonsum zu reduzieren. (Was eh schon passiert.)

Komische Deutsche beim Fußball schauen und Weltmeisterschaftssieg feiern beobachtet. (Na gut, ich freue mich auch ein bisschen darüber…)

 

Einen sehr entspannenden letzen Urlaub in Warmwaterberg in der Karoo Wüste gehabt. Mit heißen Quellen und lichtechten Sternen.

Und nicht zu vergessen: 13 Wochen GEARBEITET! Mal mit mehr Anstrengung, mal mit weniger. Aber dazu mehr später.

 

 

So, das ist nun erstmal ein grober Überblick darüber, was eure kleine Weltwärtsfreiwillige in Kapstadt so treibt. Nähere Infos und natürlich FOTOOS (Ich weiß ja worauf ihr steht) gibts ASAP. (You know what that means… ;))

 

 

Herzallerliebste Grüße!

Die Jasmin

 

PS:

Zeit ist etwas verwirrendes. Wenn ihr mich fragen würdet, ob die Zeit hier für mich schneller vergeht, würde ich sagen, Nein. Sie vergeht normal. Mal schnell und mal langsam. Aber im Moment wird sie schneller. Ich finde einen Vergleich ziemlich passend. Stelle dir vor, du sitzt auf einem Floß. Dieses Floß treibt auf einem Fluss. Und dieser Fluss nähert sich einem Wasserfall, das Wasser fließt schneller, man spürt diesen Sog. Mein Heimflug kommt immer näher und die letzten drei Wochen fühlen sich an wie nichts. Alles hat irgendwie bald ein „letztes mal“.


KwaZulu-Natal Tour Part Three

Aller guten Dinge sind drei…

Teil 3 Safari in Hluhluwe and Isimangaliso

So hier bin ich wieder!

Herzlich willkommen zum letzen Teil meines Reiseberichts aus KwaZulu-Natal!

 

DAY 8   DRIVE TO HLUHLUWE

This was gonna be our longest driving day.

We began our day with the most delicious choice of home made jams at Karma backpackers in Kestell, then we started our drive to Durban.

In Durban we decided to have a quick stop to get some food and have a look at the City. The roads were full with people, trading fruit and all sorts of things. We walked to the Victoria street market and we were the only white people I could see on the streets. The market itself was not as interesting as we expected, so we went back and had Indian Roti and Curry in a small Indian Café in a shopping centre. Very hot, but nice!

We went on northwards on the N1 (that we first couldn’t find any more) and when we got to Hluhluwe it was already dark. We even took a wrong turn off, what took us another hour of delay. When we finally got to the backpackers, we were really tired and fell into our bed quickly.

 

DAY 9   HLUHLUWE NATIONAL PARK

Today it was finally the day! We were about to see the African animals in Hluhluwe National Park, one of the oldest and most beautiful National Parks in South Africa. It was established in 1897 and is famous for its rare black rhino (Spitzmaulnashorn).

The first animals we saw early in the morning just after entering the park in our own car were giraffes. We watched them eating and moving graciously for a while. They looked so calm and silent and when the move you think you are watching a video in slow motion. Later we saw a rhino feeding in the bushes and some elephants.

At noon we arrived at the Hilltop Camp, the main camp of the park and booking in for the night, then we had picknick at a nice spot where nyalas were walking around us in a small distance.

On our next loop we saw a big herd of elephants. They were feeding and some crossed the road right in front of us and they had offspring! They are huge, but they look so peaceful and calm. Our next elephant encounter was not so peaceful. We followed a Safari car with guide until he suddenly stopped his car and turned around. There was an elephant bull in must, he told us, and he can get quite naughty. So we rather followed them back. On our way to the camp we spotted another rhino.

After moving into our little Rondavel at Hilltop Camp, we met our guide for a sunset drive. You were not allowed to leave the gates of the camp with your own car after sunset, that’s why we took this opportunity and is was definitely worth it! Because you sit higher than in a normal car and you don’t have to concentrate on driving, you can see much more. It was a lovely evening atmosphere, when we saw a rhino mum with a baby. Unfortunately at this very moment my camera battery died! So less pictures and more enjoying. On the other side of the road was a herd of buffalo, they also had babies. The most special thing, we wanted to see, were Lions and right then a car came from the other side and they told us, they spotted five Lions at the park entrance. Of we went, but somehow the Lions didn’t wanna see us, so they were gone already when we got there. On the next Loop we saw a Hyena. What a freaky animal! It looked like it was drunk or high or something and it seriously reminded me of the stupid hyenas in Disney’s “Lion King”! 😀 We even saw three more hyenas later, they were tumbling right in front of our car on the road and one of them was highly pregnant. When it got dark, we used two halogen spotlights to lighten up the forests and grasslands around us and everyone was busy looking out for glooming eyes in the spotlight. We didn’t see much more, just a rabbit and some birds and it got cold, but it was still very exciting.

 

DAY 10    HLUHLUWE TO ISIMANGALISO

On our really early game drive today we saw another herd of buffalo. It got chased away be something we couldn’t make out in the bushes. Maybe a lion?

After having a big Sunday breakfast, we went on our last drive, getting tired of sitting in the car the whole time and we were also not so lucky any more. We saw some nyala antelopes, zebras and giraffes.

At around noon we left Hluhluwe and went on the our next destination: St Lucia and the Isimangaliso Wetland Park. When we arrived at the gates of this NP it was already about to get dark, but on our way to the campsite Cape Vidal, we still saw Zebras on the street, Buffalo and Antelopes in the most beautiful light of the sunset! When we got to the campsite it was already dark, we could hardly find the place. After building up our tiny tent in between all this family tent castles (it looked quite pathetic), we had supper in the moonlight at the beach.

 

DAY 11 CAPE VIDAL

Today we just let go a little and chilled on the beach. The water of the Indian Ocean is so invitingly warm, that we jumped in and out the whole time. The vegetation here is subtropical, so it was nice and warm. When I went to the car to fetch a towel, one of his naughty Samango monkey just hopped into the car and stole our bag of muesli!

In the Afternoon we went for a little drive in the nature reserve and we saw Gnus, really big waterbucks, nyalas, hippos (from a far distance) and a family of Kudu.

Back in the camp after a nice sunset swim, we just chilled at the beach, had food and went to the tent after it started raining and crabs were sitting all over us!

 

DAY 12 ISIMANGALISO WETLAND PARK

Our last day arrived.

6:15 alarm to pack away tent and put everything back into the car. Another monkey stole our apples and there was a little duiker ( a tiny antelope) on the campsite.

It was raining this day and when we got to St Lucia we heard, that the boat we wanted to go on only leaves in two hours. So we visited a crocodile centre, what was a really interesting museum and a sanctuary where you could see these ancient animals.

The ride on the St Lucia was great! We had our breakfast on the boat and drove past lots of animals. While the boat was gently going down the estuary we spotted a crocodile at the bank, two fish eagles sitting in the mangrove trees, a Goliath Heron waiting for fish, monkeys, a waterbuck and families of hippos! They were everywhere in the water, standing around in small family groups. The male hippos are territorial, but only in the water. Their typical yawning is a sign of strength to impress rivals. At night the hippos leave the lake to graze and at day, they enrich the water’s ecosystem with their excrements. They don’t really swim, but walk on the ground and on land they can run up to 40 km per hour. They can be very dangerous and are responsible for the most deathly injuries caused by animals in Africa!

After this nice special boat trip we drove to Durban, to get closer to the airport and we spent the last hours at Umloti (“Umschloti”). It took us long to find a restaurant, that was open already, but when we finally made it, we were super lucky. This fish there was divine! I would recommend it to everybody, I just can’t remember the name, but it was quite far at the left end of the beach. There was a little bit of time left for us to enjoy the beach and see the little kids jumping into the waves with their body boards, then it was time for us to go to the airport.

 

I really enjoyed this journey, it was awesome!

 

Cheers and thanks for reading,

 

Jasmin


KwaZulu-Natal Tour Part Two

Und hier geht es weiter…

Teil 2 Lesotho

DAY 5 DRIVE TO AND TROUGH LESOTHO

This day we spent most of our time in the car. It is a 300 km trip, but not with a German „Autobahn“ – the roads were horrible, potholes over potholes and some parts – especially in Lesotho – just gravel road. But the landscape we  passed, was beautiful, with wide open spaces and rocky hills.

We left the backpackers at around 8 in the morning and took a road across the Golden Gate NP in the very north of the Drakensberg, a long straight road in a landscape that reminded me of the American western movies.

At 11 we had our first break at a Basotho cultural village in the Golden Gate NP. Over the wide grassland we could see Blesboks, Springboks and Gnus. We had an early lunch on a balcony with an amazing view, but it was very quiet there, windless, an almost scary atmosphere. We thought we wouldn’t have enough time to see the museum there, so we went on.

After some more hours of driving we arrived in Ficksburg, the city of cherries and our bridge to Lesotho. It happened to us for the first time, that people spoke to us in Africaans. Not many tourists come around this place. After having some burger and super fatty fries at this little tuckshop we crossed the border to Lesotho.

An grey haired man in camping chair told us to park our car and get stamps into our passport for leaving South Africa, then we drove across a bride with really high fences and a small – also by fences surrounded – pavement, where lots of people streamed from Lesotho to South Africa and back.

On the other side everything looked a little bit more messy and a little bit more dirty. We had to pay a samll toll fee, then a uniformed woman looked at our passports and wanted to have the slip for our shopping. It was for 190 Rand, “a lot of money”, she said and wanted to know what we use that for. “It’s our food, for the trip!” we answered and after some more suspicios glances into the back of our car, she would let us go.

The roads on the Lesotho side of Ficksburg were really busy, lots of traders on the sides of the street and people everywhere. It reminded me a little bit of the towns in Eastern Cape or the Cape Flats. Outside of Ficksburg we drove across some villages, the roads were actually quite good and I once had to show my license in a road control. The children on the sides of the road waved us excitedly when we drove past and there were lots of kids in different school uniforms walking on the side of the road. The soil looks like it’s suffering from erosion and on the small plain areas people grow maize and men wrapped in the typical Basotho blankets are watching over herds of 5 to 10 sheep, goats or sometimes cows.

Almost halfway to our destination we made a stop in a town called Teyateyaneng. There we visited the weavery of Sesotho design, where local woman manufacture wall carpets out of Mohair, a special goat wool. One woman showed us around.

The next city we crossed was Maseru. The capital city of Lesotho is not very big, or at least I didn’t see much of it. We only drove through the edges and it also looked quite poor.

The last kilometres of our drive were actually the most exciting. I had to get around big holes in the gravel road with our little chevrolet spark and the darkness was about to make it even more difficult. When we drove past the highest point a big thunderstorm was already coming up in our back, only far in front of us was still some daylight remaining. So we hurried to go on and luckily arrived just a few seconds before the rains really started at the Malealea Lodge. This night we definitly appreciated a good thatched roof over our heads.

DAY 6 PONY TREKKING in LESOTHO

(this day I wrote in my diary in German)

Heute morgen ging es los. Es war etwas, auf das ich mich schon ein halbes Jahr lange gefreut habe: Pony-Trekking in Lesotho! Um halb 9 Uhr morgens lagen riesige wasserdichte rote Taschen vor unserer Zimmertür, die mit unseren Rucksäcken und dem Essen für die nächsten Tage gefüllt werden wollten. Vorne, vor der Lodge, warteten schon eine ganze Herde Ponys auf ihre Reiter. Mit dem Namen “Tsebo” stellt sich ein junger Mann vor: “I’m your guide!” Nachdem man uns mit Helmen ausgestattet hat, hat jeder ein Pferd zugewiesen bekommen, ich durfte eine ältere Stute reiten, die auf den Namen “Sara” hört. Für uns unerfahrene Reiter schon eine aufregende Sache, auf dem Pferd zu sitzen und schon gehts los. Das Reiten an sich war gar keine große Sache. Die Pferde sind mehr oder weniger hintereinander hergelaufen, Sara war leicht zu lenken, indem man einfach die Zügel mit einer Hand nach links oder rechts über ihren Hals bewegt. Etwas entfernt von der Lodge treffen wir noch auf eine andere Gruppe, die den gleichen Weg wie wir gehen werden, 7 Deutsche und zwei Guides.

Auf dem Weg begegnen wir kurz später einem jungen Mann, der ein paar Kühe und einen Bullen von beeindruckender Statur vor sich hin trieb. Er trug eine blaue Decke mit roten Streifen und war mehr mit telefonieren beschäftigt, als sich auf die Rinder zu konzentrieren. Der Weg war recht schmal und wir konnten nicht gut überholen, also ritten wir der Gruppe eine Weile hinterher. Ein paar hundert Meter weiter kommen wir zum bisher schwierigsten Teil des Wegs. Ein schmaler Pfad führt in engen Zickzacklinien hinunter in eine Schlucht, in der ein Fluss fließt. Schon etwas beängstigend, wie ruhig und gefährlich das aussieht. Doch unsere Pferde sind unglaublich trittsicher und so meistern wir unbeschadet den Weg nach unten. Wir überquerten den Fluss über ein schmale Eisenbrücke, da das Wasser ziemlich hoch war nach dem Regen von letzter Nacht. Auf der andern Seite ging es nach einer kurzen Pause die Schlucht wieder nach oben und dann zieht einfach so die Landschaft Lesothos an uns vorbei. Wir reiten in Richtung Berge, überall sind Mealie-Felder (Mais) und ab und zu kommen wir an einem Dorf vorbei.

Bei der Lunchpause, hoch oben auf einer Wiese, fällt uns zum ersten Mal auf, wie sehr unser Hintern und die Beine schon wehtun. Aber nichts desto trotz ging es bald weiter. Im nächsten Dorf gibt es einen kleinen Laden, in dem ich mir peanuts & raisins kaufe, wir überquerten einen Fluss und Tsebo treibt unsere kleine Herde regelmäßig mit Schnalzen, “Hay!” und gelegentlichen Schlägen mit dem Seil an. In einem Dorf mit Quelle halten wir kurz, um unsere Flaschen aufzufüllen, umrundet von einer Horde Kinder, die uns fasziniert und schweigend beobachten. Einer der Jungs bringt vorsichtig ein “My name is …” hervor und als ich anfange sie zu fotografieren, war die Neugier stärker als die Furcht und die kleinen posieren, um sich dann stolz auf dem kleinen Camerasreen zu sehen.

Gegen Nachmittag erreichen wir dann endlich unser Ziel für diesen Tag: Ein kleines Dorf am Hang der Berge von dem aus man über das Tal sieht, durch das wir gekommen sind. Tsebo zeigt uns unsere Hütte, die mit Matratzen, einem Gasherd und Geschirr ausgestattet ist und versorgt die Pferde. Nachdem wir uns kurz ausgeruht hatten, beschlossen wir, noch eine kleine Wanderung zum Ribaneng Wasserfall zu unternehmen. Es war ein schöner Weg im Sonnenuntergang und ich fand es schön mit Mamuhai zu reden, eine 22-jährige Frau, die hier im Dorf lebt mit ihrem Kind, als einzige Einnahmequelle die Touristen hat, die sie für 30 Rand zum Wasserfall bringt und weder Deutschland noch Cape Town kennt, mir dafür aber etwas Sotho beibringen kann.

Zurück in unserer Hütte koche ich im Licht von vier Kerzen Omelette mit Gemüse. Jetzt muss ich aufhören zu schreiben, weil ich aufs Klo muss – ein Plumpsklo, das draußen in der Dunkelheit steht.

Sotho

LUMELA – HELLO

U PHELA JUANG? – HOW ARE YOU?

NDI PHELA HANTLE. – I AM FINE.

AUSI, ABUTI, AME, DADE – SISTER, BROTHER, MUM, DAD

LIBITSOLAKA GI Jasmin. – MY NAME IS Jasmin.

LETSATSI – SUN

DAY 7 PONY TREKKING LESOTHO

In der Hütte, in der ich heute aufwachte war es schön warm und kuschelig. Doch auch die Umgebung außerhalb hatte einiges zu bieten. Die Morgensonne strahlte über das grüne Tal und die schlafenden Kühe, Esel, Hunde und Pferde verbreiteten ein friedliche ruhige Stimmung. Es muss wohl noch ziemlich früh gewesen sein, wir hatten keine Uhr, aber nach einem warmen Chai-Tee war auch Tsebo wach und wir machten unsere vier Pferde fertig für die Rückreise zur Lodge. Auf einem kleinen Spaziergang durchs Dorf traf ich auf Patriciana. Sie ist 19, hat zwei Kinder und gehört zu den 4 Leuten (von 60) hier im Dorf, die Englisch sprechen können.

Mein Hintern fühlte sich weniger schmerzhaft an, als erwartet und es war irgendwie schön, wieder auf dem Pferd zu sitzen, als es dann endlich losging. Wir durchquerten einige Flüsse, ritten durch kleine Dörfer und nach einem (für die Pferde) anstrengenden Aufstieg auf einen Pass hielten wir eine Vesperpause mit wunderschönem Ausblick über das Tal, durch das wir gerade geritten sind. Inzwischen taten vor allem meine Knie weh.

Weiter auf dem Rückweg kommen wir wieder zu der Schlucht, die wir auch am ersten Tag durchquert hatten, diesmal durchs Wasser, das so tief war, dass entgegen Tsebos Worten unsere Schuhe nass wurden.

Bei schönstem Wetter kommen wir gegen zwei wieder in der Lodge an. Wir sind ziemlich fertig, die Knie tun schrecklich weh, aber ich bin auch gespannt, war an unserem nächsten Ziel auf mich wartet. Wir verabschieden uns von Tsebo und unseren Pferden und machen uns wieder im Auto auf den Weg Richtung Durban.

Es war gar nicht so einfach, auf den Schotterpisten voranzukommen, ohne dass unser kleiner Chevrolet zu leiden hatte, und doch erreichten wir irgendwann, begleitet von einem schönen Sonnenuntergang, die Grenze in Maseru. Dort hatte wir ein paar Probleme mit unserem Reisepass. Was wir nicht wussten: Wir haben bei der Einreise in Ficksburg keine Stempel bekommen, wir waren also die ganze Zeit illegal im Land! Wir wussten davon nichts, weil uns niemand informiert hatte und an der Grenze wurden wir ja durchgelassen. Jetzt wollten die Leute hier Geld von uns, doch blöderweise hatten wir kein Bargeld mehr. Also Martin vorgeschlagen hat, mit Kreditkarte zu zahlen, meinten sie, das Office hätte schon zu und sie müssten uns über die Nacht unter Arrest stellen, damit wir morgen bezahlen könnten. Da wurde mir wirklich unwohl! Wir haben trotzdem einfach weiter darauf beharrt, dass wir unschuldig sind, weil wir nichts wussten und irgendwie, warum auch immer, ließ man uns dann irgendwann gehen. Hallelujah! Der kleine “welcome to South Africa”-Engel war die absolute Erleichterung und ich dachte nur “endlich wieder daheim!”.

Von da an hieß es fahren, fahren, fahren. Wir beschlossen, im Kestell Backpackers, nahe dem Golden Gate NP zu übernachten. Als es bereits dunkel war, gingen wir in einem total abgelegenen Stätdchen, das wahrscheinlich noch nie Touristen zu Gesicht bekommen hat, im Ocean Basket essen. Bis die Bedienung erstmal gecheckt hat, dass wir kein Africaans verstehen, ging es ein ganzes bisschen.

Als wir endlich in Kestell angekommen sind, war es schon spät, aber wir wurden trotzdem noch herzlich willkommen geheißen. Der Besitzer machte uns erstmal Tee, das ganze Haus schaut ein bisschen aus wie bei Oma, total gemütlich und wir schlafen in dem gemütlichsten Bett überhaupt mit Wärmeflaschen und Daunendecken.

Das war ein langer Tag!

This is the second part of our journey, the third is gonna be the last one. But for that you have to wait again for some days. This one is quite a lot of text, but if you still reading: Well done! You are either very patient or really interested! I am also always happy to read answers, so don’t hesitate to write me back!

xo

Jasmin


KwaZulu-Natal Tour Part One

Einen wunderschönen guten Tag!

Lange nichts von mir gehört?

Wie ihr ja vermutlich inzwischen mitbekommen habt, zählt Blogeinträge schreiben nicht unbedingt zu meinen am häufigsten betriebenen Freizeitbeschäftigungen. Das hat verschiede Gründe. Einer davon ist meine Arbeitszeit. Diese lässt morgens etwa genug Zeit zum Frühstücken und die Internetcafés sind noch nicht offen, eine halbe Stunde Mittagspause, die meistens mit Essen und ein paar Gesprächen mit Kollegen gefüllt ist und einen Abend, an dem es schon dunkel ist (nicht sehr kreativitätsfordernd) und den meistens noch andere Menschen mit mir teilen, für die es auch nicht sonderlich unterhaltsam ist, wenn ich mit Schreiben beschäftigt bin.

Und so kommt es, dass es nun auch schon wieder zwei Wochen her ist, dass ich von meiner Reise in KwaZuluNatal zurückkomme. Aber nun zum eigentlichen Inhalt dieses Beitrags (Ich halte mich im Wortlaut größtenteils an Tagebucheinträge, die ich zeitnaher verfasst habe als diesen Text):

Tour durch KwaZuluNatal und Lesotho

Teil 1 Durban – Howick – Drakensberge

DAY 1 HOWICK Friday 28th of March

howick falls

howick falls

What an exciting first day of our trip! We arrived almost late for our flight, went through the security gate in the last minute, but – tuutuuutuuutuuut – What’s that? Shit, I forgot to put the kitchen knife out of the hand luggage into our suitcase. Poor confused Martin had to take out piece after piece all the food we had packed for the two weeks until we had to say good bye to our freshly sharpened knife. Stupid me!

But it is not only me, who showed some disorganization in this case: After arriving in the warm summer heat of Durban, Martin realizes, that he forgot his drivers license in Cape Town. Luckily this woman on the counter of our rental agency was so nice to put me as main driver (and didn’t check my age on the license!). This roads there around Durban were super busy and I didn’t feel so safe, driving there.

My seat neighbour in the plane had told me about a canopy tour in a town called Howick, that might be quite exciting, so we decided to change our planes a little towards that adventure. So we drove to Howick, but when we got there, we had to hear, that the Canopy Tours are already closed for this day, because there were no people. So instead we went to the Howick Falls and the Mugeni Valley Nature Reserve, where we had some close encounters with zebras. They were almost tame and we could watch them for a while grazing along the road.

Because it was so late already, we stayed in Howick for the night. We found a very lovely guest house called Braeside and the owner Pia is a friendly woman who offered us a cottage with real beds for the price of camping. We were really lucky!

DAY 2 CANOPY TOUR to DRAKENSBERG

Finally we made it: We found our way to Karkloof Canopy Tours, where you slide trough the tops of an indigenous (almost rain) forest. Some guides leaded us from one platform to the next, always longer or shorter pieces of steel rope in between, that we slided down. The two hours went past quickly and sliding was a lot of fun. You couldn’t really look at the forest, you were to fast for that, but it was still nice. After this activity we drove to our next destination:

GIANTS CASTLE NATIONAL PARK – DRAKENSBERG

We drove there over some really beautiful roads crossing through the country of the midlands meander. When we got to the National Park they first didn’t wanna let us in, because there was a wedding going on and everything was booked out. But when we talked to them for a while and told them, we have a tent, they would let us in and we got the instruction, to just put our tent up somewhere, where nobody can see it. Nothing easier than that!

The hike we went on was called Langalibalele Ridge and already a few corners behind the camp, we were surrounded by the most beautiful landscape. I was impressed by the wide emptiness, so untouched, shaped by wind and rain, so incredibly simple and beautiful!

When it got dark, we put up our tent on a little spot where the grass was soft and the ground even. Afterwards we had pick-nick with the fading light, exhausted but happy and watching the stars appearing one after the other. I have never seen such an amazing star sky before! The milky way really looks like somebody splashed a glass of milk on the sky and there are so many stars, you can hardly see the ones, which are usually almost lonely and significant out there, like Orion or the Southern Cross. I was so fascinated, I couldn’t stop gazing at it, until I fell asleep.

DAY 3 GIANTS CASTLE – Southern Drakensberg

What a great way to start a day: Waking up in the middle of the mountains, just me, my friends and the nature! I slept well in the tent and crawled carefully out into the cool morning air to watch the sun rise over the valley. But soon the sun was standing high and shining hot on us, going on hiking on the ridge. Around noon our water got short and we were so happy when we came across a little stream. The clearest and most refreshing water I ever tasted! On the grassy hills next to the path were baboons sitting and walking around.

When we came back to the camp in the later afternoon we went to visit the so called “main cave”, a cave with famous bushman paintings. One of these painted antelopes had three heads; really interesting, how much imagination speaks out of this rock art.

The evening we spent in the car, driving towards our next destination and we got into a heavy thunderstorm with hail and lightnings, that lightened up the whole landscape. This was also an extreme experience!

DAY 4 AMPHITHEATRE – Northern Drakensberg

The next morning we woke up in a nice bed in the backpackers and left around 10 to the Royal Natal National Park. There were some woman weaving baskets and other things out of grass and different material and we stopped to buy some souvenirs. They were quite excited about us, taking pictures of them.

Our hike this day should take us to the Tugela Falls, the highest waterfalls in Africa, but we were to late to do the whole hike, so we only went on the first part of it. But it was still a very beautiful path along the Tugela river in the valley gorge. The vegetation was way richer than in Giant’s Castle, and what was very special: the crystal clear water of the Tugela river! It was so clear, that it was almost invisible and it also tasted very clean and fresh. Unfortunately it was not only ice clear, but also ice cold, so we didn’t go swimming there. On our way back I actually decided, to come back here with my future family, will I ever have one and be earning enough money to fly to South Africa!

The next day we left towards Lesotho, but about that I will only write in the next article. So you have something to wait for… (;

You may wonder, why I wrote this in English: Somehow it is the language I am thinking in a lot of the time. Also there are people who might wanna read this and not understand any German, while my Germans are quite able to understand English, I guess! I hope you don’t mind!

Lots of Love,

Jasmin

PS: To be continued…/ Forstetzung folgt…!


Ein ganz normaler Tag im Leben der Jasmin in Kapstadt

Liebe Familie, Freunde

und anonyme Blogleser des world wide web,

 

nun habe ich euch schon eine ganze Weile auf Neuigkeiten von mir warten lassen. Ich hoffe euch haben die Fotos von meinem Weihnachtsurlaub gefallen!

Inzwischen ist hier in Muizenberg der Alltag wieder eingekehrt. Die Wochenenden werden zum gemütlichen Ausruhen und Freunde treffen genutzt und das Aftercare läuft in seinen geregelten Bahnen vor sich hin. Klingt nicht sonderlich spannend? Naja, so würde ich das nicht gerade sagen. Ab und zu sorgen doch gewisse Kleinigkeiten für Unterhaltung und Abwechslung.

Bevor ich jetzt aber in eine Reihe von Besonderheiten abschweife, solltet ihr erstmal wissen, wie denn “Alltag” hier für mich aussieht. Deswegen im Folgenden:

 

Ein ganz normaler Tag im Leben einer weltwärts-Freiwilligen in Kapstadt

 

 

8:30 Mein Wecker klingelt mich mit “Fun, fun, fun” von “Noah and the Whale” sanft in den Tag, wenn nicht schon vorher meine Nachbarn beschlossen haben, sich über diverse Putzpläne zu streiten. Ich mache mir gemütlich mein morgendliches Müsli, das ich dann auf dem sehr windigen Balkon, zusammen mit den Haaren die wegen besagtem Wind in meiner Milch landeten, genieße.

Dann setze ich mich erstmal hinter meine Reiseführer, die Reise über die Osterferien will ja geplant werden, oder ich bastele noch ein bisschen am meiner Laptoptasche rum. Wenn das Wetter dazu einlädt, schnappe ich auch mal mein Fahrrad und düse kurz nach St James, um im Gezeitenpool ein paar Bahnen zu ziehen und auf dem Rückweg frisches Brot von “the real bread” mitzunehmen.

 

9:45 Montags kurz im Bio-Laden Früchte fürs Aftercare einkaufen, sonst direkt ins BAP. Die Zeit zwischen offiziellem Arbeitsbeginn (10:00) und eintreffen der ersten Gruppe Kinder (13:00) wird je nach Wochentag unterschiedlich gefüllt. Montags ein Meeting mit Kim, unserer Aftercare-Managerin, Mittwochs “Skills Training” im Moment mit Taryn, die als studierte Psychologin mit uns verschiedene Übungen zum Thema Disziplin und Kinder macht, manchmal auch “Case Studies”, Fallstudien, in denen wir über bestimmte Kinder ausführlich reden und so versuchen unseren “Problemkindern” zu helfen. Wenn nichts dergleichen ansteht, bastel ich gerne ein wenig an der BAP-website rum (aktuell: Wie kann ich die “Hintergründe” noch etwas informativer und interessanter gestalten?), schreibe Listen für den Adminbereich des Aftercares (weniger spannend) oder bereite irgendwelche Kunstaktivitäten vor (Im Moment wollen wir eine große Unterwasserguckbox basteln, weil wir als Motto Ozean haben).

 

12:00 Mittagspause. Ich gehe zur Schulküche und hole mir von den lieben Küchenfrauen eine Plastikdose voll Schulessen ab. Montags gibts immer Fisch, Linsen und Reis. Dienstag Samp and Beans (traditionell Xhosa heißt das Umqusho). Mittwoch Soyacurry mit Reis und Butternut (hmmm… mein Lieblingstag!). Donnerstag wieder was fischiges. Freitag Soyacurry mit Samp und Butternut. Das Essen ist dafür vorgesehen, Kinder satt zu machen. Mich macht es eher breiter, wenn ich nicht aufpasse. Ansonsten sitzt man zu dieser Zeit einfach zusammen im Team-room und quatscht über alles mögliche.

 

12:30 Nochmal kurze Vorbereitungszeit, Matratzen oben für die napkids hinlegen, Essensschüsseln und Löffel hochbringen und dann gehts auf den Schulhof zum Grade R (die Allerjünsten) am Klassenzimmer abholen.

 

 

13:00 Aftercare geht los. Ab hier verläuft alles sehr strukturiert. Das ist wichtig für die Kinder, da sie sich so sicher und wohl fühlen und von der Schule entspannen können. Erstmal müssen sich die 6 Kleinsten umziehen, da die Schuluniform nicht dreckig werden soll und entweder Gloria oder ich gehen danach kurz mit ihnen zum Spielplatz nach draußen um etwas von der angestauten Energie des Schultags loszuwerden. Währenddessen bereitet die Andere das Essen vor, das gleiche was ich vorher zum Mittag hatte, gibts jetzt für die Kids. Dann wird zusammen gebetet und gegessen und wer sich am besten benimmt, bekommt den übergroßen Affen Max zum kuscheln während der Naptime. Um viertel vor 2 kommen die Erstklässler angestürmt und es wird erstmal etwas chaotisch, bis alle von mir zu Bett gebracht, zugedeckt und mit einer Geschichte bedacht zur Ruhe kommen können. Anschließend: Schlafenszeit. Klingt zwar ziemlich entspannt, ist aber für mich eher Stress, weil immer irgendein Kind nicht schlafen will, Krach macht, rumzappelt und einfach gesondert viel Aufmerksamkeit braucht.

K800_IMG_0654

15:00 Wenn alle 15 Napkids wieder wach sind gehts nach unten zum Willkommenskreis. Ein bisschen Singen, Spielen und Früchte Essen, dann ist noch bisschen freie Spielzeit oder Kunst Aktivität angesagt. Ich bin manchmal im Kunstraum, manchmal draußen und manchmal im “quiet room”, der von manchen Kindern als Ruheoase in Anspruch genommen wird. Gegen 5 wird aufgeräumt und alle versammeln sich nochmal im Logcircle zum Abschiedskreis. Dann auf “goooooood bye!” rennen alle Kinder zum Gate, das über den Nachmittag abgeschlossen bleibt und werden an die wartenden Geschwister und Eltern übergeben.

IMG_2998 Kopie

17:00 Jetzt ist aufräumen für mich und die anderen Aftercare volunteers angesagt. Einmal die Woche bin ich mit Klo putzen dran (bäääh) und sonst muss eben der Kunstraum, der Essensraum und der Schlafraum aufgeräumt werden und das Geschirr gespült werden. Um halb sechs setzen wir uns alle nochmal kurz zusammen und reden über den Tag, was gut war und was nicht geklappt hat, welche Kinder Probleme machen, usw. Bis dann um 6 der Aftercare Tag schon wieder um ist.

BAP building

 

18:00 Auf dem Heimweg halten Sabine und ich noch kurz am Früchtezelt am Strand an, wo man super günstig Früchte und Gemüse bekommt. Dann machen wir uns meistens ans Kochen, gehen ins Yoga, zum Surfen oder ich gehe eine Runde am Strand joggen (in letzter Zeit weniger…). Oft habe ich das Gefühl, mich nach der Arbeit noch körperlich auspowern zu müssen. Die Abende sind meistens voll von Gesprächen mit anderen Freiwilligen (unser Haus ist voll mit deutschen volunteers) oder Freunden aus Muizenberg, einem Skype Gespräch im Stoked Bakcpackers (habe daheim kein internet) oder einem guten Buch. Und dann gibts ja immer noch so viel was man in Kapstadt noch nicht gesehen oder getan hat…

 

24:00 Irgendwann finde auch ich abends den Weg ins Bett, das jetzt endlich nicht mehr bei jeder Bewegung quietscht.

 

Das war jetzt mal ein grober Querschnitt durch meinen Arbeitsalltag. Aftercare ist immer von Montags bis Donnerstag und am Freitag müssen Sabine, meine Mitweltwärtslerin, und das ganze Gebäude putzen und ein bisschen Adminarbeit, bzw. Die Webseitenbetreuung machen.

 

So und auf die kleinen Besonderheiten dürft ihr warten, bis ich das nächste mal die Muse finde, mich allein mit meinem Laptop in mein Zimmer zu verkrümeln und Blogeinträge zu schreiben. Es kostet doch einiges an Überwindung, da meistens noch andere Dinge auf Erledigung oder Erkundung warten.

 

Ich wünsche euch trotzdem alles Gute bis zum nächsten Mal, muss bedauerlicherweise erwähnen, dass Kapstadt sich seit drei Tagen nicht mehr so ganz nach Sommer anfühlt. Es wird wieder windiger und kühler. Naja in Deutschland wirds sicher dafür bald warm! 🙂

 

Liebe Grüße aus dem normalen Muizenberg

 

Jasmin

 

 


Garden Route und Wild Coast an Weihnachten

For now its only a gallery.

But some facts and stories will follow!

Lots of Love

Jasmin


Dankeschön und Happy New Year

Liebe Freunde, Unterstützer und Interessierte!

Das Holidayprogram (von dem ich im letzten Blogeintrag ausführlicher berichtet habe) hat das Butterfly Art Project insgesamt 2761,05 Rand gekostet, das entspricht im aktuellen Wechselkurs etwa 186 Euro.

Mit meinen Spenden, die ich in Deutschland gesammelt habe, bin ich in der Lage, diesen Betrag zu übernehmen. Es ist mir eine besonders große Freude, die Spenden aus Deutschland für das Ferienprogramm einsetzen zu können und ich hoffe Ihr befürwortet meine Entscheidung.

Mit dem Programm habe ich einige meiner Ideen umsetzten können und die Schulferien für 30 Kinder aus Vrygrond um einiges interessanter und fröhlicher gestalten können!

Ich und vorallem die Kinder aus Vrygrond danken Euch allen von ganzem Herzen für Euer Interesse und eure Großzügigkeit!

Vielen Dank besonders an:

Gerold Bischofberger

Albert Waibel

Bernhard Waibel

Wolfgang Ruff

Fanfarenzug Krauchenwies e.V.

Rainer Störk

Fanfarenzug Daugendorf

Lions Club Hohenzollern-Sigmaringen e.V.

Karl-Heinz Koch

Martin Koch

Neue Apotheke am Schloss Sigmaringen

Reisebüro Günter Mauz Sigmaringen

Marina Diodone

Julia Waibel

Alb Art Krauchenwies

Frohe Weihnachten und ein wundervolles Jahr 2014!

Eure Jasmin

Summer Holiday Program 2013

Summer Holiday Program 2013

DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE DANKE


Endlich oder leider Sommerferien

Vier Monate sind es inzwischen, die ich in Südafrika verbringe. Es wird euch vielleicht wundern, aber die Zeit verging bisher nicht im Fluge, sie verging einfach so wie immer. Mal schneller, mal langsamer, mal gechillter, mal hektischer. Aber eines tut sie auf jeden Fall: Spaß machen.

Viele Freiwillige berichten von einer Art Krise, die in den ersten Monaten überwunden werden musste. Ich hoffe diese kommt bei mir nicht verspätet, aber im Moment sehe ich auch echt keine Möglichkeit, woher sie plötzlich kommen könnte.

Die Arbeit mit den Kinder ist unglaublich befriedigend, besonders jetzt, da die Verbindung, die ich zu den Kids aufgebaut habe, sehr intensiv ist. Es ist fast schon „schade“, dass wir jetzt erstmal drei Wochen Ferien haben. Aber jetzt anzufangen von Ferien und Urlaub zu berichten, nachdem ich 4 Monate lang gearbeitet habe, würde das Bild von meinem Auslandsjahr ganz schön verfälschen, den Fokus irgendwie verrrücken. Darum widme ich diesen Blogeintrag meinen Kindern und meinem Projekt und will euch von unserem Ferienprogram berichten.

Es ist Sommer. Nur noch ein paar Wochen bis Weihnachten und die großen südafrikanischen Schulferien haben so gut wie angefangen. Doch irgendwo in Vrygrond sitzen zehn Leute kurz vor dem Verzweifeln in einem kleinen Raum und die Atmosphäre lässt noch überhaupt keine Feriengefühle aufkommen. Mitten im Chaos der ersten großen Renovierungsarbeiten des BAP versuchen ein paar europäische Freiwillige, eine kongolesische junge Frau und eine südafrikanische Künstlerin, ein cooles Programm für 30 von den Ferien gelangweilte Kinder auf die Beine zu stellen. Die Entscheidung für ein Thema war schnell gefallen, um den Zirkus soll sich alles drehen. Doch wissen unsere lieben Kleinen überhaupt, was ein Zirkus ist? Aus Mangel an einem echten Zirkus zum zeigen erschaffen wir einen kleinen Clip aus Youtube-Videos, in dem Clowns rumalbern, Seilakrobaten tanzen und Kinder Springübungen machen. Die 152183 Reifen, die auf dem Schulgelände verstreut liegen (keiner weiß so genau wo die herkommen, jedenfalls kam immer wieder ein Lastwagen und brachte neue. Manche Lehrer haben daraus einen Sportplatz gelegt.) sollen zur Manege werden und unsere Kids darin zu Zauberern, Akrobaten und Jongleuren.

Am ersten Montag in den Ferien ging es dann los. Ein Kind nach dem anderen wird von lustig angezogenen „Teachern“ mit einem Stück Klebeband mit Namen begrüßt und als alle da waren starteten wir wie gewohnt mit einem Willkommenskreis und unserem projekteigenen Song (Danke an Anka), dem „Butterfly Song“. Gespannt, was sie erwartete, kamen die Kinder in den frisch gestrichenen und mit neuem Boden ausgestatteten Kunstraum und wir wurden erstmal alle mit einem wunderbaren Mittagessen beglückt, das Glorias Mutter für uns gekocht hatte. Direkt nach dem Essen, die erste Herausforderung an die Kids: Aufräumen. Natürlich nicht ohne etwas Spaß und Fantasie, die Water Wizards (Wasserzauberer) spülten fleißig, die Stable Lads (Stallburschen) kehrten den Boden, die Wipe Wizards (Wischzauberer) kümmerten sich um die Tische und die Fortune Tellers (Wahrsager) sammelten das Glas, dass auf dem Außengeländer verstreut liegt. Nachdem dies erfolgreich erledigt war, gings an die große Zirkuseinführung. Die Filmclips kamen so gut an, dass die Kids sogar geduldig beim Regeln aufstellen geholfen haben. (Die Regeln sind unglaublich wichtig und manchmal genauso schwer umzusetzen. Dass man nicht mit Steinen durch die Gegend wirft und andere Kinder fragt, statt sie anzuschreien oder gar zu schlagen, ist nicht selbstverständlich. Das Umfeld der Kinder ist oft schwierig und manchmal habe ich das Gefühl, mit dem Beibringen solcher Regeln, ganz von vorne anfangen zu müssen.)

Als der theoretische Teil endlich über war, wollte jeder nur noch raus und sich bewegen und so spielten wir „Frozen“, ein recht einfaches Spiel mit klaren Regeln. Ein paar Kinder fangen, wer gefangen wird bleibt stehen und die andern können die „Eingefrorenen“ retten. Der absolute Renner unter den Kids. Nach dem Spiel war noch etwas Zeit für freie Aktivitäten, dann war es schon wieder Zeit, „Goodbye“ zu sagen und für uns war der Weg ins Bett nach diesem schönen aber anstrengenden Tag auch nicht mehr lang.

Meine Vision von dieser Woche mit den Kindern war es, eine Art Gruppendynamik zu schaffen, wie ich es von den Gruppenstunden und Ferienprogrammen, meiner Jugendgruppe in Deutschland kenne. Da ich aber als einzige im Team Erfahrungen mit Gruppenspielen und Gruppenleitung habe und die Kinder genauso wenig gewohnt sind, in einem Kreis zu stehen, zuzuhören und zusammenzuarbeiten, waren meine Ziele ziemlich hoch gesteckt. So war es auch nicht sehr verwunderlich, dass einige Frustrationsmomente auf mich zukommen würden. Es war anfangs beinahe unmöglich, alle Kinder gleichzeitig zusammenzubekommen, um ein Spiel zu erklären. Über die Zeit hat sich das aber gebessert und je mehr die Kinder gemerkt haben, dass die Spiele mit der ganzen Gruppe Spaß machen, desto aufmerksamer wurden sie. Mein großes Highlight dieser Woche war eine Gruppenaufgabe, die darin besteht, zu so vielt wie möglich auf eine kleiner werdende Anzahl von Stühlen zu stehen. Anfangs war das Rumgeschubse groß und die Überzeugung, am Coolsten sei es, seinen eigenen Stuhl nicht zu teilen, bröckelte nur langsam, bis nach dem zweiten missglückten Versuch ein etwas älterer Junge meinte, es sei vielleicht sinnvoll, wenn die Großen die Kleinen auf den Rücken nehmen. Was für ein schöner Moment, als alle zusammen es dann geschafft haben, auf nur sieben Stühlen zu stehen! Die Freude, die eine besondere Kraft hat, die Gruppe zu verbinden, war auch in der späteren Vorbereitung für die „Final Show“ zu spüren. Alle waren mehr oder weniger fleißig beschäftigt, einen Eröffnungstanz, eine Diabolo-Show und verschiedene Akrobatik-Sprünge vorzubereiten.

Am Dienstag hatten wir Besuch von einer Gruppe Jung-Magier aus dem „Cape Town College of Magic“, die eine beeindruckende Performance hinlegten. Einen großen Dank möchte ich an das College richten, dass sie unseren Kindern etwas so besonderes geschenkt haben!

Letztlich war es ein wunderbarer Abschluss, bei dem wir zusammen feierten, was wir die Woche über geschafft haben und jeder bekam die Aufmerksamkeit und den Applaus der ganzen Gruppe, für seine Vorführung, auch wenn es noch so klein und uninteressant war. Der Abschiedskreis war dieses mal wirklich faszinierend still und jeder bekam die Möglichkeit, seinen Lieblingsmoment zu benennen.

In drei Wochen geht das Aftercare wieder los, genug Zeit, die Kleinen zu vermissen, aber auch endlich mal wieder aus Cape Town rauszukommen und mehr von Südafrika kennenzulernen. Außerdem habe ich es jetzt – am dritten Advent – endlich mal geschafft, mich auf einem Surfbrett in den Ozean zu wagen, genau die richtige Beschäftigung für den heißen Sommer.

An alle lieben Menschen in Deutschland und wo auch immer sie sonst noch zu finden sind:

FROHE WEIHNACHTEN UND HAPPY NEW YEAR!!

Genießt die Zeit, die ihr mit euren Familien verbringen könnt und bis bald!

Jasmin