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Alle Kurz-vorm-Abi-Schüler stehen vor dieser großen und scheinbar unmöglich zu beantwortenden Frage: Was soll ich nach der Schule machen? Eine schulische Informationsveranstaltung jagt die andere, das Internet berieselt einen mit Studien- und Berufstests und die Eltern haben in der Regel auch noch den ein oder anderen weisen Ratschlag beizutragen.  Doch letzten Endes bleibt es doch an uns hängen, das Entscheiden und Sich-sicher-Werden. Also lieber gleich mit der Ausbildung anfangen oder studieren? Oder eben alles um ein Jahr verschieben und vorher die Welt als weltwärts-Freiwillige unsicher machen!

Weltwärts ist ein Freiwilligendienst, der in jedem Land geleistet werden kann und einen entwicklungspolitischen Charakter hat. Die Freiwilligen müssen zwischen 18 und 28 Jahren alt sein, mindestens eine Fachhochschulreife oder einen Realschulabschluss mit Berufsausbildung haben und die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. In erster Linie geht es allerdings bei dem 2007 gestarteten Freiwilligendienst nicht darum, „die Welt zu verbessern“, wie man so schön sagt, sonder darum, zu lernen. weltwärts ist ein eine Chance, eine andere Kultur kennenzulernen, Vorurteile abzubauen und sich zu engagieren. Dies geschieht dadurch, dass weltwärts Freiwilligendienste von etlichen anerkannten Entsendeorganisationen, zu denen auch die „Freunde der Erziehungskunst Rudolph Steiners e.V.“ gehören, mitfinanziert. Bewerben muss man sich demnach bei einer solchen Organisation und nicht bei weltwärts direkt, aber man findet auf der Seite von weltwärts alle etwa 200 Organisationen gesammelt und kann sich so entscheiden, bei welcher man sich bewirbt.

Weltwärts bekommt seit seiner Einführung 2007 auch Kritik, die ich nicht ignorieren will. Ein Problem ist, dass deutsche Jugendliche ohne Berufsausbildung keine Entwicklungshelfer sind. An ungelernten Händen fehle es in den südlichen Ländern nicht und da Freiwillige eingentlich eher an ihrem eignenen Lernen und spannenden Erlebnissen interessiert sind, wären sie den Organisationen oft nur eine gute Geldquelle. Damit nutze der Freiwilligendienst in erster Linie dem Freiwilligen und weniger dem Projekt, in dem er arbeitet. Außerdem sind einigen Freiwilligen auch schon Unfälle oder andere tragische Ereignisse zugestoßen, doch wer sich für einen Freiwilligendienst in einem Land, dessen Kriminalitätsrate weit über und dessen Sicherheitsstandards weit unter dem europäischen Durchschnitt liegen, bewirbt, geht bewusst ein gewisses Risiko ein und trägt daher selbst die Verantwortung für eventuelle Unannehmlichkeiten. Wer mehr wissen will, dem empfehle ich diesen Artikel der Seite frei-raus.

Doch da bereits sehr viele Freiwillige mit weltwärts unterwegs waren und mit neuen positiven, prägenden Erfahrungen nach Deutschland zurückkamen, kann man doch von einem erfolgreichen Programm sprechen. Durch den interkulturellen Austausch, den weltwärts möglich macht, wird sicher auch das Bewusstsein für entwicklungspolitische Zusammenhänge in der deutschen Bevölkerung gestärkt, wovon letztendlich auch die ärmeren Länder profitieren. Ein einzelner Freiwilliger kann vielleicht nicht die große Rettung für ein Problem sein, aber alle Freiwilligen zusammen tragen zu einem realistischeren und genaueren Bild von anderen Kulturen in Deutschland bei und können vielleicht auch Menschen in ihrem Umkreis für Engagement im sozialen Bereicht motivieren.

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mehr Infos auf frei-raus.de


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